Ich
mache es mir im Sitz bequem, das Flugzeug rollt an, hebt ab: Nach den
fruchtlosen, aber wunderschönen Irlandabenteuern habe ich es doch
noch geschafft, nach Südamerika zu kommen. Zumindest bin ich auf dem
Weg dahin, per Flugzeug, versteht sich, Route Frankfurt - Buenos
Aires. Mein erster Flug. So schlimm ist das gar nicht, erstmal ein
Pils. Die Stewardess ist nett, aber aufreißen kann man die doch
sowieso nicht, Scheiße. Leider...
Paar
Pilse weiter, ich bin leicht angesäuselt, passiert mir auch nicht
oft, fühle ich mich stark: "Noch ein Pils, bitte. Kein
Rendezvous? -Schade!" Mist. Erstmal schlafen, die Reise ist ja
lang genug, 20 Stunden.
Ich
werde unsanft geweckt, war wohl doch mehr als ein leichtes
Angesäuseltsein: "Aber bitte, Mylady, ist ja ihr Platz"
(endlich ein Sitznachbar). Weiter pennen. Natürlich schlafe ich
nicht ein: "Feuer?" "Bitte!" Immerhin spricht sie
Deutsch, nicht nur Englisch.
Wir
kommen ins Gespräch, sie ist Paraguayerin, wohnt in der Nähe von
Asunçion und fliegt gerade vom Schweizer Internat, wo sie ihr Abitur
gemacht hat, nach Hause. Sie gefällt mir. Ihr Deutsch ist nicht
gerade berauschend, sie baut des Öfteren englische oder spanische
Brocken ein, aber ich fahre ja nach Südamerika, da ich Spanisch
lernen will (ich habe die Sprache in Spanien lieben gelernt, Spanien
mag ich auch sehr), Konversation: "Möchten Sie etwas trinken?"
Sie will schlafen, na, auch gut, dann trinke ich mir noch ein Pils,
wat solls?
Ich
wache auf, die Frau ist schon wach, schaut mich an, guckt verlegen
zur Seite. Jetzt erstmal einen Kaffee: "Trinken Sie einen Kaffee
mit mir mit?" Gut, an meine Knete denke ich wohl überhaupt
nicht, wat solls, ich habs ja. Zwei Stunden bis Buenos Aires; sie
sagt, dass sie mich nett findet. Ohlàlà, hmm, Konversation. Landung
in Buenos Aires, ich trage einen ihrer Koffer, ich habe ja nur meinen
Reisebundeswehrseesack dabei. Spanisch rundherum, ich verstehe kein
Wort. Die Süße fragt mich, wo ich hin wolle, zum Bahnhof Richtung
Feuerland, wäre nicht übel; sie will mich hin begleiten, bis zum
Bahnhof nur; ich erzähle der Frau etwas von einer Kaschemme oder nem
billigen Hotel oder so, in der Nähe des Bahnhofes, wäre ja nicht
schlecht, so etwas. Sie bringt mich mit nem Taxi dahin, ich weiß
noch nicht einmal ihren Namen, vielleicht sollte ich mal fragen, ich
lass es erstmal stecken; jedenfalls regelt die Frau alles mit dem
Pförtner des Beinahe-Hotels, nur Einzelzimmer, na ja, ich habs ja,
und außerdem, nen Tag Buenos Aires brauche ich zur Akklimatisierung.
Ich schließe meine Sachen weg, begleite das Girl zum Bahnhof, ihr
Zug fährt in 3 Stunden.
Auf
in die Bahnhofsgaststätte, Kaffee, Pils (schmeckt abscheulich),
Palaver, unsere Hände finden sich, ich küsse die Frau, deren Namen
ich immer noch nicht kenne, romantisch, tiefer Kuss, zuerst zaghaft,
dann stürmisch; die Frau erwidert ihn, scharf (ich bin scharf wie
Nachbars Lumpi, wenn er einen hat), noch ne Stunde bis ihr Zug fährt,
20 Minuten, 5, 3, 1, minus 2, der Zug ist weg. "Ich glaube, ich
habe mich in dich verliebt", sagt sie, und: "Ich muss los,
täglich fährt nur ein Zug!" Umso besser, denn der ist ja jetzt
weg: "Weißt du was, Braut, dein Zug ist weg." Wir liegen
uns in den Armen, schön: "Ich bin richtig verliebt, liebe dich,
Eckhard, komm bitte mit mir morgen mit, nach Asunçion..." "Ich
glaube, ich bin auf dem besten Wege, mich in dich zu verlieben; wie
heißt du, Frau?" "Manuela." Manuela, aha. Wir
übernachten in der Kaschemme: Manu hat den Pförtner bestochen, denn
sie möchte unter meine Decke kriechen, schön.
In
Argentinien habe ich bis jetzt noch keinen Eurocent ausgegeben, bis
auf das Kaschemmenzimmer, Bezahlung im voraus. Manuelita und ich
liegen im Bett, ich küsse sie, wir schlafen zusammen (ich bin ihr
zweiter Mann), ich jubele dreimal ab, sie kommt auch auf ihre Kosten;
Arm in Arm schlafen wir ein. Krampf, ich wache als Erster auf, schaue
sie mir genau an, schwarzes Haar, natürlich; leicht geschminktes
Gesicht, dezent verwischt, scheiß Schmiere; astreine Figur, hat sie,
hat sie; die Brüste vielleicht eine Spur zu klein, knappe 170 cm
groß, südeuropäische, leicht dunkle Hautfarbe, zuckersüß... Manu
wacht auf, Guten Morgen-Kuss, wir machen noch einmal Liebe.
Nach
dem Frühstück schauen wir uns die Stadt an, fahren auch in die
Slum-Randzone, nichts los; Buenos Aires erinnert mich etwas an Athen,
weiße Häuser und so, die schöne Luftstadt hat aber mehr
Hochhäuser. Mittagessen, Stundenhotel, Walk in the Park, ich habe
mich entschlossen, noch einen Tag in Buenos Aires zu bleiben.
Wir
beiden verbringen einen herrlichen Tag, Händchen haltend, scherzend,
ich lerne meine ersten spanischen Worte, Manuela verbessert ihr
Deutsch, Küsschen hier, Küsschen da, schönes Liebespaar; mich hat
es auch erwischt. Trotzdem werde ich mir morgen nicht Paraguay antun,
sondern wie vorgesehen nach Ushuaia fahren, denn trotz aller Bitten
Manus darf ich meine South-American-Traincard nicht noch weiter als
diesen einen Tag strapazieren, die ist schließlich nur drei Monate
gültig, und Südamerika ist groß (ich möchte noch wat aufgabeln,
ne Frau oder so).
Auf
dem Weg nach Feuerland, ich mache es mir im Sitz bequem, 2. Klasse,
obwohl ich auch 1. Klasse fahren könnte, aber da lernt man nicht so
gut Land und Leute kennen.
Manuelita
und ich haben noch eine stürmische Nacht und einen recht guten Tag
verbracht; dann versuchte sie mich mehrmals davon zu überzeugen, mit
ihr zu fahren, mir fiel es schwer, aber ich widerstand; brachte sie
noch zu ihrem Zug (ihr ging etwas die Düse, weil sie spät kommen
würde, wegen ihrer Eltern; warum hat sie auch nicht zu Hause
angerufen!?). Abschiedskuss; ich versicherte dieser niedlichen Perle,
dass der Abschiedskuss nicht für immer vorhalten würde, dass ich
sie besuchen werde: "Ich komme auf jeden Fall auf dein Angebot
zurück, ein paar Wochen auf dem Rancho deiner Eltern zu verbringen,
aber erst am Ende meiner Reise. Tschüs!" Etwas Abschiedsschmerz
gehört dazu.
Nun
bedauere ich es fast, "Nein" gesagt zu haben, langweilige,
lange und ziemlich unbequeme Reise. Der Zug ist ziemlich voll,
Indios, oder was weiß ich was, Kauderwelsch, ich verstehe kein Wort,
hole meinen Sprachführer heraus, etwas Spanisch lernen. Drei Seiten
gelesen, schon keine Lust mehr, bringt ja doch nichts; ich langweile
mich, rauche, esse etwas (Selbstverpflegung), Bier; ich glaube, ich
werde mich sinnlos besaufen...
Erst
Bahia Blanca, ich habe leicht einen drin, mal gucken, was die Frauen
so machen; nicht viel los, viele Soldaten steigen zu, scheiß Spiel
(die kann man bestimmt schlecht besteigen, und ich werde schon
angetörnt, durch deren Hintern). Dabei hat das Südamerikanische
Abenteuer so gut begonnen, sofort am ersten Tag ein Zentimeter (habe
ich mit Manu als meiner sechzehnten Frau geschlafen; jetzt suche ich
wieder nach einem Maßbandabschnitt): 16, wie bereits erwähnt; tja,
wenn die fünf Richtigen im Lotto nicht gewesen wären, sähe ich
ganz schön alt aus (lieber nicht dran denken). Noch anderthalb Tage
und dann bin ich auf Feuerland (ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was
ich da soll, bis auf das Feuerwasser saufen; aber Feuerland gehört
nun einmal zu Südamerika, außerdem saufe ich meistens nur Bier);
ich ziehe mir noch ein paar Kannen Pils durch, dann penne ich ein;
scheiß Bier, dass es einen andauernd antörnen muss, echt zum Kotzen
ist das...
Acht
Uhr morgens, die Landschaft ist schön, noch 23 Stunden Fahrt, kotz.
Ich fange wieder zu saufen an, wie weit komme ich wohl mit meinen 7
000 Euro? Grenzkontrolle, die Chilenen sind gründlich; Gott sei Dank
muss ich meinen Rucksack nicht auspacken, Magellanstraße, Pennen;
wieder Grenzkontrolle, diesmal Argentinier, fast am Ziel, Ushuaia.
Mit
dem Aufreißen war wohl nichts, dafür a lot of Saufen, Lesen und
Schlafen (ist das der Lebenssinn?), Aussteigen in Ushuaia, wo soll
ich hin? Tot, der Ort, am besten sofort zurück, geht aber nicht, der
nächste Zug nach Santiago geht erst in zwei Tagen. Ich suche mir ein
billiges Hotel (für nen Zwanni), man kann sogar tagsüber schlafen,
ich nutze dies aus, danach auf die Rolle. Leider ist dieser Ort töter
als tot, kein Puff, nichts, wieder Saufen; total stramm ins Bett
getorkelt.
Halb
11 werde ich geweckt, fahre in den chilenischen Teil Feuerlands, ans
Meer, kleine Schiffsreise, Schwimmen hat ja keinen Sinn (ich kann
nicht), zurück; Anmachversuch im Hotel, vergeblich, der Boy wollte
nicht, arroganter Schnösel. Murks; dann betatschte ich noch eine
Kellnerin, auch ohne Erfolg, sie langte mir einen, alles sinnlos, wie
meine ganze Reise nach Ushuaia, erstmal ichsen. Morgen geht es los,
auf nach Chile, vielleicht ist da mehr los (ich hoffe es zumindest),
dass man da wat cutten kann, n Girl (oder zwei, drei oder gar vier
Boys).
Santiago
erreicht, nach zweieinhalb Tagen Zugreise, regelmäßigen
Grenzwechseln Chile - Argentinien, Grenzkontrollen, einmal musste ich
meinen Sack auspacken (ich hätte viel lieber meine Eier geleert),
einmal umsteigen, dann die Küstenbahn bis Santiago de Chile, und
mein Gliedchen wurd immer härter, echt hammerhart, die Aufgeilung;
paar Versuche, Spanisch zu kommunizieren, hinter mir, niemanden näher
kennen gelernt, die Züge waren ganz schön heruntergekommen, wie
ikke. Immerhin habe ich mir trotz meines Schmutzes und der Hitze
keine Krankheit weggeholt. Und nun Santiago, ziemlich schmutzig, das
ist eigentlich alles, was ich sagen kann; ich glaube, ich fahre
morgen weiter.
Nachdem
ich mir eine Schlafstatt gesucht habe, gucke ich mir die Stadt weiter
an, echt niedliche Chilenen, die hier herum laufen; vielleicht sollte
ich mal auf dem Straßenstrich vorbei schauen, aber mir geht etwas
die Düse, wenn ich ehrlich bin; und mein Glied juckt mir, dem Jucken
müsste doch abgeholfen werden können, vielleicht sollte ich mich
mal waschen, ach, muss doch nicht sein. Die Dusche war versypht, also
habe ich mich nicht geduscht, klaro? Immerhin haben die hier ein
Liebescenter, aber ich wage nicht rein zu gehen, habe Angst, dass ich
ausgenommen oder ausgeraubt werde, denn ein Hyperbrecher von Mann bin
ich ja nicht, wie viele andere Helden; ich bin ja auch kein Held, nur
geil, scharf auf schöne Männer und auf Girls. Der Gedanke an nen
etwaigen Puffbesuch inspiriert mich trotzdem, ich werde von einem
merkwürdigen Reiz zwischen den Beinen befallen, hole mir in der
nächsten Kneipe ein Bier, ich denke an Irland, wie schön es da war,
an May, Dublin, aber auch etwas an Manuela, die doch ganz schön
feucht war. Na ja, wieder einen Tag totgeschlagen, ich bin
ausnahmsweise nüchtern, kann in der Schwüle nicht einpennen, wälze
mich im Bett herum, habe mir heute sogar die Zähne geputzt, boh, ich
werde wieder angetörnt, die Zahnpasta hieß Viagra (das irritiert
mich etwas); abwechslungsreiches Leben, ich spiele mir noch etwas am
Genitale, das Hotel liegt gar nicht im Tale, oh nein, eh, wäre ich
doch bloß in Wien geblieben, denn berühren kann man sich auch dort,
auch an jedem anderen Ort, an verbotenen Stellen (wie mein Pastor
immer sagte). Ich schlafe doch noch ein, Albtraum, ich wache
schweißgebadet auf, zittere, muss auch noch die furchtbaren
chilenischen Kippen rauchen, echt, ich bin zu bedauern; erst mal eine
rauchen, noch ne Kippe rein ziehen, d.h. natürlich Zichte,
Zigarette. Mitten in der Nacht, und nichts zu saufen, ich kriege
Angstzustände, fühle mich allein; wenn ich nicht bald mit einem
normalen Menschen sprechen kann, au Mann, noch nicht mal nen
Zimmerservice haben die hier, keinen Hausboy, der mich bedienen
könnte, er brauchte auch nicht normal sein, nur nen guten
Zungenschlag haben.
Wieder
im Zug, die Nacht ist vergessen, was soll das alles? Punk, aber wenn
bis La Paz nichts passiert, kehre ich doch um, nach Paraguay; zu weit
ist es ja nicht. Abwarten, und Bier saufen (ich habe mich schon an
das Zeug gewöhnt), drei Tage Zugfahrt, zweimal Umsteigen, das wird
bestimmt interessant.
1.
Tag: Die Hochanden beginnen, Zeit, über Selbstmord nachzudenken,
bringt auch nichts, besser saufen. Irgendwann im Laufe des Tages habe
ich mit einer Frau kommuniziert, Spanisch-Englisch; wenn ich mich
nicht täusche Palaver, irgendwann war ich zu besoffen, um noch etwas
aufzunehmen, eingepennt. Ich wache auf, gehe zu meinem Reisesack, er
ist noch da, glaube, es ist Nacht, schlafe wieder ein.
2.
Tag: Hochgebirge, nicht so schön wie die Alpen, ich habe etwas
Angst, heute kein Saufen, aber was machen? Schreiben, keine Böcke,
Spanisch-Wörterbuch, gut, hab ich ja zwischendurch vernachlässigt.
Ich tus. Ein Viertel habe ich durch, keine Böcke mehr weiter zu
lesen. Paar Gedanken an die Wiener Stadtsparkasse und die offen
stehende Rechnung von 10 € (von nichts kommt nichts). Jedenfalls,
wenn mir noch einer sagt, dass die Leute hier fleißig am zocken
(stehlen) seien, klauen, dann kriegt derjenige eins auf die Fresse;
ich glaube es nicht, echter Irrglaube, ein Vorurteil, schließlich
habe ich meinen Sack oft genug allein gelassen, war besoffen, und als
Ausländer bin ich auch unschwer zu erkennen.
Grenzkontrolle
Bolivien, es ist Nacht, ich habe keine Lust zu pennen (ob das an der
Alkohol-Abstinenz liegt?), vorüber. Und wat fällt mir da so
plötzlich auf, die Frau sitzt mir gegenüber, Mischling, oder was
weiß ich, jedenfalls süß, sie hat mir auch mit paar spanischen
Brocken ausgeholfen, bei der Grenzkontrolle; ich bedanke mich
nachträglich, es gibt sogar neue Wörter, die ich mir gemerkt habe,
ich will sie, denn sie sieht gut aus; die Frau bemerkt meinen
pulsierenden Ständer, ich werde noch galliger, das törnt mich ja
an, das Stieren auf meinen Großen, ich mache bald ins Unterhöschen,
das beschissen ist.
Die
Südländerin und ich wechseln belanglose Wörter, Sätze, ich
verstehe sowieso wenig, ziemlich wenig, aber ich labbere dennoch
weiter, mit der Frau mit: Da, Ehemann, Kind, etc., vier Kinder, sagt
sie oder so. Ich sage: "Is ok." Wir beide wissen, was wir
wollen; als sie zur Toilette geht, folge ich ihr, benutze die gleiche
To (zufällig ist die Tür offen), die Perle sitzt auf der Klobrille,
hat ihren Rock hochgeschlagen, ich uriniere, dann schließe ich die
Tür hinter mir, mache mein Hemd auf, stoße mein Gliedchen in sie,
erlöse mich, kaum dass ich in der Schnalle drin bin (einmal ist
keinmal; aber ne große Menge Eiweißträger); sie faselt etwas von
Baby oder so, ich erledige mein Geschäft noch einmal, gar nicht mal
so schlecht, dies Sammelbecken.
Die
dritte Nummer ist besser, die Mestizin wimmert bis zum geht nicht
mehr, ich stöhne auch und entledige mich weiteren Eiweißes,
längeres Hochkommen, echt, nicht schlecht, diese Unterhaltung auf
der Toilette, ich bin mit mir zufrieden, denke daran, dass die Frau
mein l7ter Cut war, jeh. Wir gehen zu unserem Abteil, ihren zwei
Kindern, die sie bei der Reise dabei hat, die anderen sind bei ihrem
normalen Stecher, dem Ehemann oder so; jedenfalls schlafen ihre zwei
Kinder, schlafen seelenruhig, gut so, ich zwinkere der Frau noch
einmal zu, gut wars, echt schön, dann haue ich mich hin, penne
sofort ein, denke noch, wie gut mein Lendenschurz, sprich die Patte
da drunter, in meine Unterhose passt, dann schlafe ich ein.
3.
Tag: Ich wache auf, die Frau ist weg, Gott sei Dank, habe ich das
alles nur geträumt? Ich schaue mein Maßband an, nö, tatsächlich
17, gut, auch, dass sie weg ist. Mein Bundeswehrsack ist noch da, ich
gehe auf die Toilette, total verschmutzt, welche Tiere waren denn
hier am wirken, oder gar Menschen, ts, ts, was bin ich rallig, am
liebsten würde ich jetzt weiter schlafen und dann in die Kirche
beten gehen. Meine Gedanken an die Mischlingsfrau sind heißblütig,
ich streichel mich etwas, dennoch no Potenz mehr, ich gehe in den
Waschraum rüber, ebenfalls versaut, kann ich kaum verstehen, hat
hier auch jemand gewirbelt? Schitte, dann wasche ich mich eben nicht,
die sanitären Anlagen hier sind des Öfteren genauso versypht wie
letztes Jahr in Griechenland, ach, Palaver, wat solls? Nichts, eben,
ich muss eh umsteigen, werde mich im nächsten Zug waschen:
Umsteigen, ich will mich waschen, Toilette zu schmutzig, geschenkt,
halt nächste Übernachtung abwarten, ich finde das Waschen eh nicht
zu gut, lass ihn mir lieber abwachsen.
Weitere
Zugfahrt in Bolivien, bis La Paz nichts los (ich beschlief mich nicht
mehr). La Paz: Dünne Luft, über 4 000 m NN, Normalnull, über dem
Meeresspiegel, schäbig, die Stadt, militaristisch angehaucht, viele
Tachakos; für eine Hauptstadt ziemlich schäbig, wie schon gesagt,
elendigliches Quartier, dafür billig, schlechte Luft, gelegentliche
Atemnot: Angebot einer Gunstgewerblerin ausgeschlagen; die Schnauze
voll von Südamerika, bloß weiter, erste Gedanken an meinen Onkel in
Kanada, ich will hin, vielleicht.
Der
nächste Morgen; ich breche auf, alles kotzt mich an, die langen und
langweiligen Bahnfahrten, die meisten Länder, die Langeweile, meine
Faulheit, Unfähigkeit und Unlust Frauen anzumachen; Suizid-Gedanken
tauchen immer öfter auf, ich glaube, ich werde mir in Kolumbien eine
Knarre besorgen, sicher ist sicher. Warum bin ich nur so kaputt,
unfähig, mich selbst auszuschöpfen, zu verwirklichen?
Bogota:
Weltstadt, d.h. die Stadt gefällt mir.
Ich
übernachte in einer Jugendherberge, versypht, aber billig, meditiere
etwas, haue mir einen in die Rübe, schreibe etwas, fürwahr
sinnvoll, die ganze Angelegenheit; ich werd besoff'ner und
besoffener, schreibe nichts, fast gar nichts, Selbsthass-Steigerung
im angetrunkenem Kopfe, wenn jetzt New bloß hier wäre, mein alter
Freund und Zockkumpan, und wir haben uns noch nicht einmal
gegenseitig verlustiert, echt traurig, sowas; er gibt ja vor, total
heterosexuell zu sein, dabei ist jeder Mensch in der Großstadt
bisexuell, wenn nicht gar schwul, stockschwul; soll ich dem Boy
wenigstens ne Karte schicken oder Manuela, die ist doch bestimmt noch
feucht auf mich; und ich Idiot saufe mir hier einen ab, Schnaps
sogar, nicht nur Bier, soll ich das Schreiben beenden, mich
umbringen; so schlecht ist diese Idee gar nicht mal, nee.
Selbstmordabsichten, Angst vor dem Selbstmord, Selbstmordangst,
Selbstmord, ja oder nein? Ja, ja, nein, ja, vorläufig nicht? Ich
kehre auf keinen Fall um. Das Leben ist mal wieder aüßerst
sinnvoll, fürwahr. Jedenfalls wahr.
Ich
gucke mir Bogotà an, laufe hier und da rum, esse und saufe etwas,
besorge mir Reiseverpflegung, sprich ne Palette Dosenbier, der Mensch
muss ja etwas essen. Ziemlich guter Tag, nachdem ich gestern
überstanden hatte; mir ist gar nicht mal vom Schnaps schlecht.
Wieder unterwegs, einigermaßen optimistisch, zwar keine Frauen und
kein Dope konsumiert, aber schließlich gibt es im Leben öfters
derartige Situationen, oder um mich besser auszudrücken, solch
beschissene Zeiten, denn ich will mal wieder ökonomien, cutten,
cutten, auch ein Maßband für Männer beginnen, ich brauch nen Mann!
Ich
steige am Hauptbahnhof in den nächsten Zug, leider liefen am Bahnhof
keine Boys rum, wie z.B. in Wien (echt, ich hätte mir einen
zugelegt, der mich bis zur nächsten Zugstation hätte begleiten
können), Zug Richtung Panama, ich gehe in den Waschraum, wasche
mich; ein Boy sitzt mir gegenüber, ich deute ihm paar
Rubbelbewegungen an, er schaut mir in die Augen, ich versetze mich zu
ihm hin, er macht seinen Reißverschluss auf, Mensch, hat der nen
Riesen...
Ich
krieg es mit der Angst zu tun und wechsel das Abteil, folgt er mir
nach, nein, er flüstert, dass er jetzt leider aussteigen müsse; ich
gehe auf die Toilette, breche erstmal, mir ist schlecht; wovon nur?
Ich trinke ein paar Dosen Bier, muss mich nochmal erleichtern, noch
ein Bier, sturzbetrunken schlaf ich ein, träume von Boys und meinen
Dämonen. Rülpsend wache ich auf, ich werde angestarrt, was gucken
die mich so an? Mir fällt wieder ein, dass ich mir keine Knarre
besorgt habe, dabei wäre das in Bogotà bestimmt möglich gewesen,
sicherlich; durch die Dame wäre die Herstellung einer Connection
möglich gewesen, schon in La Paz, der Friedensstadt; in Kolumbien
war ich ja primär auf Männer drauf, nicht auf Frauen, also auch
nicht auf Liebesdienerinnen, da kann man also schlecht an Knarren ran
kommen. Tja, ich denke nicht mehr an Selbstmord, nur noch an schöne
Damen und Herren.
Bis
nach Panama-City muss ich aber noch paar Meilen abreißen, too much,
echt too much.
Echt,
ab nach Panamatown, dort will ich hin, noch ne Indiobraut beglücken,
erst dachte ich zwar, dass eine genügend wäre, jedenfalls aber
besser als keine, nun bin ich aber wieder mehr dem holden weiblichen
Geschlechte zugetan, bis auf meinen Liebesspender. Kräftigung muss
auch sein, ab in den Speisewagen, d.h. Pils, Aguardiente, n Salad.
Dann trinke ich auch noch nen Café. Grenze, alles o.k., Pacific und
Atlantic Ocean, abwechselnd, und meine Lunge pfeift, fürchterlich,
wenn es einem so dreckig geht, scheiß Suff, Palmen draußen, Hitze,
ich steige aus, ab ins Hotel, penne, nehme ne Fähre, überquere den
Panamakanal, gehe in die ehemalige amerikanische Freizone (bis Ende
1999), saufe mir einen, gehe in nen Salon für Soldiers, werde ganz
gut bedient, fahre mit der Fähre zurück, gehe wieder in mein Hotel,
ziehe mir einen, wo bleibt nur die Travensche Heißblütigkeit und
Amoralität der Frauen Südamerikas, hat B. sie nur erfunden, B.
Traven? Ich fahre nochmals zurück, labbere etwas Englisch,
übernachte in ner Absteige; teuer, aber ich habe es ja; auch hier
cutte ich keine heiße Lady, also werde ich mir morgen noch ne
Überfahrt antun, kreuz und quer den Kanal entlang; ich habe leicht
einen Stich vom Alk, ab ins Bett, morgen muss ich früh auf, denn die
erste Überfahrt zur Nordseite des Panamakanals beginnt sehr früh,
kurz nach sechs Uhr morgens, also ab in die Kiste...
Früher
Aufbruch; als Frühstück habe ich mir zwei Pils angetan, und drei
Kippen, irgendwie muss das Leben ja forciert werden, das heißt mein
Ende. Schon seit der Überquerung der panamesischen Grenze habe ich
keine so rechte Lust mehr, obwohl eigentlich alles o.k. ist, abging,
die Grenzkontrolle; eigentlich stieg auch meine Stimmung an, die
schöne Gegend und die Palmen machen mich an, ich denke daran, mir
einen von der Palme wedeln zu lassen, im Bordell, of course, aber
jetzt möchte ich nur kotzen, das Boot schaukelt, ich habe keine
rechte Lust mehr, was soll ich machen, zurückfahren, über
Venezuela, Brasilien nach der schönen Luft hin, nach Buenos Aires,
oder aber direkt nach Asunçion, möglicherweise gar per Flugzeug,
oder ab nach Mexiko, und dort geschlechtsverkehren?
Erstmal
werde ich jedoch nochmal nach Panama-City hinfahren, oder nicht,
dieses andauernde Hin- und Her geht mir auf den Keks, aber ich kann
mich einfach nicht eindeutig entscheiden, scheiß Lebensspiel.
Erstmal Panama-City, vielleicht komme ich doch noch mal zum
überlegen, why? Großstadt, etwas Englisch sprechen, bietet sich an,
Übernachtung in einer Absteige besorgt, teure Dollars, ich gehe mir
einen trinken, muss ausnahmsweise auch mal sein, Amerikanerpinte,
paar Bourbons fetze ich mir rein, und natürlich Bier, muss sein; ich
komme mit Boys ins Gespräch, leider keine Schwulies, alles ziemlich
trostlos. Die Jungs wollen noch einen Abstecher ins Nachtleben
machen, ich überlege, soll ich oder soll ich nicht? Scheiß lahmer
Zock, ich ziehe mit, wenn schon nicht Po beischlafen, dann wenigstens
bumsen. Ein, zwei Nachtbars, zu teuer, wir ziehen in den Puff, was
sollten wir auch sonst machen? Die Girls dort sind zwar sehr
reizvoll, trotzdem sage ich Nein, merkwürdig, nich? Aber ich hatte
plötzlich keine Damenlust, keine Lust, ne Prostituierte zu bezahlen;
hätte sie bezahlt, hätte ich es mit ihr gemacht, aber natürlich no
Way; es haut mich einer wegen Stoff oder Knarre an, mich, merkwürdig.
Ich rufe mir ein Taxi, hole mir im Bett einen runter, mieser Tag.
Morgens
im Bett habe ich keine Lust aufzustehen, denke nochmal über gestern
nach: Knarre, Dope, doch irgendwie reizvoll, könnte ich echt
gebrauchen; die Zimmerfrau kommt, schmeißt mich aus dem Bett. Ich
entschließe mich, noch einen Tag zu bleiben, löhne die
Übernachtung, Stadtbummel. Nicht viel los, irgendwie komme ich auf
die Idee, durch Kaufhäuser zu streifen, zwischendurch Pubs, ganz
normal sowas, wie immer. Ich kaufe mir einen "geilen" Anzug
für 200 Dollars, Wahnsinn, Hemd und ne Krawatte dazu, todschick,
weitere 80 Dollar, aber ich habs ja, und wenn ich manchmal auf dem
Einkaufstrip drauf bin, dann auch noch anständig essen gehen und,
jetzt auch schon egal, ab in den Liebestempel. War nicht schlecht,
ich könnte mich erschießen, zum Schießen, schießen, soll ich mir
ne Knarre besorgen? Vielleicht gar nicht verkehrt? Scheiße, ich
fühle mich dreckig, bisschen Angst, komisch, soll ich oder soll ich
nicht, ich krieg halbwegs nen Zitterich, erstmal ein Pils, noch eins,
ich kehr um, jetzt auch alles egal, ab ins Nachtleben. Wie viel? 300,
ne, 280, o.k., ne Tüte Marihuana dazu, okay, nicht schlecht, der
Deal; Knarre für 280 Eier, hätte ich in Wien nicht gemanagt, glaube
ich, ich paffe mir ne Tüte Hasch; zurück in die Absteige, das Zeug
törnt ganz schön, noch ne Flasche Bier, Pils, und dann früh ins
Bett, selbst befriedigend eingepennt, ich bekam nen Kick. Früh
aufgestanden, Schiff geht um 11 Uhr, Kanalfahrt zur Karibischen See,
Schiffspassage gekauft (ich habe übrigens die neuen Klamotten an,
Gentleman-like); ich entere an Deck, ab in die Schiffsbar. Wozu das
Ganze?
Ich
weiß nicht, aber irgendwie bin ich heute gut drauf (vielleicht ein
Resultat des letzten Dopes, das ich mir durchgezogen habe), bestelle
ein Bier, irgendwie cool, obwohl mein Englisch wirklich gelitten hat,
schaue mich um, nichts los; ich gehe aufs Deck, Passieren einer
Schleuse, ich muss langsam ans Essen denken, in diesem Aufzug bleibt
mir ja nichts anderes übrig, als ins Restaurant zu jumpen, oder!?
Ich überlege mal wieder fruchtlos; als ich eine Frau mittleren
Alters mich angucken sehe, kriege ich eine Latte, hm, spontan, ohne
überhaupt genau zu wissen, was ich mache, lade ich die Frau zum
Essen ein. Sie stimmt nach einer kurzen Gedankenpause zu. Geil. Beim
Essen erst Schweigen, wir beide haben uns Rohkostsalat und Kaffee
bestellt, dann beim Kaffee bietet die gute Frau mir eine Zigarette an
(ich bin ganz schön scharf): "Danke." Obwohl ich durch das
Dope gut drauf war, bring ich plötzlich nur Smalltalk heraus, und
bin auch ziemlich verunsichert, glaube, dass das mit den ca. 40
Jahren der Frau zusammenhängt, und ihrer erfahrenen Ausstrahlung,
ein bisschen auch mit meinem feinen, aber ungewohnten Aufzug. Ich
mache ihr den Vorschlag, in die Bar zu wechseln, sie stimmt zu, und
so gehen wir (fast hätte ich Hand in Hand geschrieben, aber dem ist
nicht so, leider). In der Bar trinken wir Longdrinks, warum bestelle
ich eigentlich immer das Gleiche wie die Grille; ob sie wohl an
meinen Langen denkt, bestimmt, die ist bestimmt schon feucht. Ich
gucke auf die Uhr, bald leaving-time, und wir sind über das
Palaverstadium immer noch nicht hinausgekommen, ich verfluche
innerlich meine Unfähigkeit, denn ich benetze beinahe meine
Unterhose, so rattig bin ich. Die Frau erzählt mir plötzlich, als
ob sie meine Unsicherheit bemerkt hätte, dass sie nach Colon führe
(ich will nur bis zum Gatun-Damm), und dann nach Acapulco flöge, und
dass ich sie dort besuchen könne, allerdings müsste dies in den
nächsten 14 Tagen passieren, weil sie dann nach Houston Heim flöge.
Ich sage, dass ich nicht desinteressiert sei, wie zweideutig; sie
gibt mir ihre Acapulco-Adresse, den Namen des Hotels und so, sagt,
dass sie Single sein werde, in Mexiko, dass sie auf Österreicher
stünde. Zum Abschied gebe ich ihr einen vorsichtigen Kuss: tschüs
(wohl auf Nimmerwiedersehen). Etwas beklommen verlasse ich das
Schiff, ich muss wahnsinnig gewesen sein, nicht mit ihr weiter zu
fahren, da hätte sich bestimmt was machen lassen, na ja, am besten
die ganze Sache vergessen.
So,
nun bin ich also in Gatun, und weiß nicht, wie weiter. Am Besten
erstmal auf Schusters Sohlen über die Brücke und dann per Anhalter
weiter. Ich hocke mich am Straßenrand auf meinen Reisesack, das
siebzehnte Auto hält, ab in die nächste Stadt, und dann erstmal
einen saufen. Im ersten größeren Ort steige ich aus, ab in ne
Kneipe, eins, zwei Pils, übernachte ich hier, nein, ab zum Bahnhof,
gibts keinen, also per Bus weiter (gottseidank gilt meine Fahrkarte
auch für Busse, die südamerikanische Zugreisekarte), aber erst
versorge ich mich noch mit Sprit.
Saufend
warte ich die drei Stunden, bis der Überlandbus fährt, gelegentlich
denke ich an meine Unfähigkeit bei der Amerikanerin, deren Vorname
ich nicht einmal kenne, nur den Anfangsbuchstaben C. (Cotzia?), auch
May aus Dublin taucht wieder siedend heiß in meinen Gedanken auf,
dann zu allem Überfluss auch noch Manuelita (heiß!), alles Scheiße.
Ich nehme mir zum tausendsten Mal vor, mich nicht noch einmal so
unfähig wie bei C. anzustellen, solche Chance zu vergeigen. Langsam
werde ich besoffen (die Hitze, das Denken strengen sehr an), der Bus
kommt, überfüllt, happy Kadaver, das wird eine schöne Reise
werden. Umgezogen habe ich mich auch nicht, der Anzug wird ja schön
aussehen, trotzdem lege ich mich auf den Fußboden, noch ne Kanne
Pils, und dann pennen. Das wenigstens klappt; als ich aufwache, haben
wir die Ostküste schon verlassen und befinden uns in den Midlands,
Richtung Pazifik; 6 ½ Stunden Schlaf, unter solchen Bedingungen,
nicht schlecht. Aber was jetzt, Saufen, klaro, mich unterhalten; bei
der nächsten Bahnstation steige ich aus, noch 14 Stunden, wie
schlage ich die bloß tot?
Ich
habe sie totgeschlagen, und jetzt bin ich besoffen, und der nächste
Zug Richtung Mexiko fährt erst morgen ab, ab in ne Spelunke, mir
einen saufen; im Zelt draußen gepennt, morgens ab in den Zug, paar
Kannen durch gefetzt, Rausch ausschlafen. Als ich erwache, sind wir
schon in Costa Rica. Das Vegetieren und Saufen gehen weiter...
Über
Nicaragua, Honduras, El Salvador und Guatemala erreiche ich Mexiko
(ich habe mich entschlossen, das Acapulco-Abenteuer zu wagen)...
Zwischendurch ereignete sich nichts Interessantes, außer einer
Straßenschlacht (nichts, in San Salvador, wo ich ein paar Stunden
Aufenthalt hatte), deren Zeuge ich wurde; echt nichts
Außergewöhnliches, wat solls, die Bullen haben ganz schön rum
geknüppelt, die Stadt selbst hatte noch unverkennbar Spuren des
letzten Erdbebens; bei meinem mehrstündigen Aufenthalt habe ich
neben einer Sightseeingtour auch ne kleine Sauftour gemacht, nüchtern
kann man Mittelamerika kaum ertragen, zumindest ich nicht, echte
Scheiße, aber der Sprit ist annehmbar billig (nicht nur ich muss mir
den Staub runter spülen, die Männer hier auch, echte Machos, die
Boys); außerdem passierte auf der Fahrt nichts Besonderes, bis auf
einen Überfallversuch auf meine Person, in einem der oben genannten
Länder, aber der Versuch misslang, es war ja auch nur ein Versuch,
von ein paar schlappen Männern ausgeführt, zwei Boys.
Zum
Überfall möchte ich Folgendes doch noch bemerken: Er ereignete
sich, als ich absolut keine Böcke auf Bahn- oder Busfahrten mehr
hatte und mich zu Fuß aufschwang, paar Meilen abzureißen, meinen
Seesack auf den Schultern, um Leute, normale Leute kennen zu lernen,
und nicht nur das Scheinleben der Hauptstädte. Also wanderte ich
schnellen Schrittes, wie immer, die Straße entlang, als plötzlich
zwei nicht gerade sehr vertrauenerweckende Gestalten von vorne
herannahten, Machetes in den Händen. Ich blieb in sicherer Distanz
stehen und harrte der Dinge, die da kommen sollten, eine Hand in der
Tasche am Colt. Als die beiden Bandidos mich erreichten, fragte mich
der eine nach dem Weg nach Bumchak, da ballerte ich das Mörderschwein
nieder, denn der andere Boy hatte eine Möglichkeit gesucht, in
meinen Rücken zu kommen. Da die Straße einsam darnieder lag und ich
schlechte Karten für mich sah (ich wollte nicht aufgeschlitzt
werden, von diesen Mördern), ballerte ich auch noch den zweiten
Bastard nieder. Dann ging ich weiter, begegnete wieder zwei Jungs,
die Straße lag immer noch einsam da, ich dachte an die Entdeckung
der Leichen der Boys, das machte mir doch etwas Angst, außerdem,
hatte der eine der neuen Boys nicht ebenfalls ein Messer, ich glaube
doch, also entsicherte ich trotz meiner Coolness meinen Colt, zog,
schoss den einen der Wegelagerer an, hechtete mich in den
Straßengraben, zielte auf den zweiten Muttersohn, aber der machte
sich aus dem Staube, in die Richtung, aus der er gekommen war, -ich
konnte nen Zeugen aber nun wirklich nicht gebrauchen, schoss ihm in
den Rücken, ging hinterher, dieser Hund winselte, da gab ich ihm den
Gnadenschuss, echt ne Munitions-Verschwendung; ich hin zurück zum
anderen Typen, der ebenfalls verwundet war, Finger am Abzug, der
Verwundete wand sich in seinem Blute, und stöhnte ebenfalls, also
stieß ich ihn in den Graben und machte, dass ich zum Bahnhof kam, wo
gerade ein Zug auf mich zu warten schien, als ich ein trudelte. Erst
im Zuge wurde mir die Schwere der Tat bewusst, und so schmiss ich den
teuer gekauften Revolver samt Munition aus dem WC- Fenster, beim
Überqueren des nächsten Flusses, und schwor mir, nie wieder eine
Waffe in meine Hand zu nehmen (ich will nicht ins Gefängnis)...
Nun,
da ich in Mexiko bin, auf nach Acapulco, ich entscheide mich gegen
eine Stippvisite in Mexiko City, direkter Weg ist besser. Ich komme
an, ziemlich verkommen zwar, aber sowas konnte mich außer in Wien
noch nie belasten. Zehn der 14-Tagefrist sind rum, aber auch in vier
Tagen kann man allerhand anstellen und auch genügend koitieren,
abwarten; ich erkundige mich nach dem Hotel, in dem C. residiert, es
klappt irgendwie, obwohl ich auf viele Leute wie ein einheimischer
Penner wirke, vom Alkoholkonsum, den ich unbedingt reduzieren muss,
wenn es mit dem Verkehr klappen soll, und ich will die Beschlaferei
mit C. (ich werd schon hart), und von der Bräune ist es auch gar
nicht mal so unverständlich, dass ich für nen Einheimischen
gehalten werde, aber von meiner Language her ist sowas unmöglich,
denke ich. Wat solls? Ein bisschen geht mir schon die Düse, als ich
bei der Rezeption nach Frau Schneider frage, Frau, ohlàlà, ich will
sie nageln, na klar, wat denn auch sonst. Der Män an der Reception
sagt mir, dass sie nicht da sei und dass ich das Hotel auf der Stelle
zu verlassen hätte, das sei hier kein Pennerasyl; arrogantes
Schwein. Na ja, wenn man so höflich gebeten wird, muss man wohl
tun, was gesagt wird (am liebsten hätte ich dem Boy in die Fresse
getreten bzw. ihm die Peitsche gegeben, und wenn ich meine Pistole
noch dabei gehabt hätte, hätte ich ihn ausgelöscht). Ich ziehe
also ab, gehe ins nächstschlechtere Restaurant und rufe von dort C.
an, sie meldet sich, rafft im ersten Moment gar nicht, wer ich bin,
dann sagt sie, dass sie überrascht sei, dass ich doch noch gekommen
wäre. Wir verabreden uns; in zwei Stunden wird sie hier sein.
Ich
verstreune die Zeit, indem ich mich auf der Toilette etwas frisch
mache (ich sehe furchterbar aus) und ein paar Pilse genieße; ich
sehe nun männlich aus, stark. C. kommt pünktlich, mein Herz klopft,
und ich bin doch etwas wegen meines Aussehens unsicher, schäme ich
mich gar etwas? Ne. "Hallo." Handshaking. C. setzt sich an
meinen Tisch, ich gebe ein Statement von mir: "Du siehst sehr
gut aus!" Echt wahr. Sie bestellt sich einen Drink, ich trinke
auch etwas, der Smalltalk geht weiter, eigentlich erst mal wieder
los. Sie fragt mich nach meinen Erlebnissen seit der Schiffsreise
aus, erzählt mir von ihren, dass sie einen Typen aufgerissen habe,
sich langweile, im Casino, auffem Strand, in ner Bar und auch so,
dass sie dann noch eine Urlaubsfreundschaft geschlossen habe,
männlich, versteht sich. Die Aussage "männlich" scheint
gegen mich gemünzt zu sein, eindeutig gegen mich (meinen
selbstbewussten Tag scheine ich ja nicht zu haben), aber schließlich
ist C. ja sofort nach dem Anruf gekommen (da hatte sie mich aber noch
nicht gesehen gehabt)? Ich gehe aufs Ganze, jetzt erst recht, während
ich sie frage, wie sie eigentlich mit Vornamen heiße, "Carol",
umfasst mein rechter Arm ihre Taille und meine Hand streichelt sie
leicht und rhythmisch. Sie schmiegt sich an mich, gibt mir einen
leichten Kuss und sagt plötzlich zu mir, dass sie mich am liebsten
bereits an Bord der Fähre vernascht hätte (ich dich auch, liebste
Carol, ich dich auch)...
Erschöpft
wache ich mitten in der Nacht in Carols Bett auf, ich muss pinkeln,
erledigt. Jetzt erst einmal eine Zigarette, Carol schnarcht leise vor
sich hin, links neben mir, Make-up leicht verwischt, hat sich also
noch nicht einmal abgeschminkt, die Frau, irgendwie sexy, ich werde
scharf. Soll ich im Schlaf über sie steigen? Nein, und trotzdem, ich
schaue sie mir noch einmal an, soll ich sie anspritzen, ich habe noch
etwas überschüssigen Rahm? Ne, ne, ihre blonden Haare, ich glaube
gefärbt, geben einen herrlichen Kontrast zur dunkelblauen
Bett-Überdecke ab, spritz, spritz, nun ist die Decke weiß. Carol
bewegt sich im Schlaf, streckt mir ihre Schote entgegen, mir scheint,
als ob sie die Augen kurz öffnen würde (soll ich sie ihr
ausstechen, das gäbe ne Überraschung!?); sie murmelt etwas
Unverständliches: "Fuck me, Josie!"
Carol
dreht sich im Schlafe um, die Decke umhüllt die Konturen ihres
herrlich geformten Körpers, ich streife die Decke ab, habe nen
Steifen, gleite neben ihren Body, gleite noch näher zu ihr hin,
streife die Decke vollständig ab, mein Schwanz sucht sich seinen Weg
zwischen ihren Beinen durch, windet sich zwischen ihren Schenkeln,
dringt durch das güldene Vlies ihres Schambusches ein; mein Penis
hat seinen Weg gefunden, also kann ich auch zustoßen, sanft, zart,
zärtlich; auf der Seite liegend bearbeite ich Carol von hinten, aber
sanft, boh, macht die Frau mich scharf, unglaublich, ich denke nur
noch ans Spritzen! Carol wacht auf, lächelt mich sanft und glücklich
an, bewegt ihren Körper mit, nachdem sie sich wieder von mir
abgewandt hat, Stellungswechsel, nun komme ich von vorne, drücke ihr
einen Kuss auf die Stirn, stöhne "Liebste", und dann
spritze ich, ich spritze. Sie stöhnt leise, ich werde stürmischer,
lade meinen Schwanz in ihr ab, sie kommt, zuckt ekstatisch;
hoffentlich hat sie sich nicht verletzt, denke ich noch, als Carol
ihre Erlösung findet; ich komme auch noch einmal, es ist schon fast
schmerzhaft, C. spricht zu mir, sagt: "Nun musst du jetzt aber
gehen..." Ich finde mich bei einer Kippe in meinem Bett wieder,
habe schon wieder ein Rohr, soll ich wichsen? Mein Bett, ein Witz,
mein Bett, ein guter Witz (ich komme mir wie ein Schmarotzer vor, ich
spritz jetzt ab, mein Rohr)...
Ich
denke darüber nach, es fällt mir verständlicherweise schwer, wie
ich eigentlich zu "meinem" Bett und damit auch zu diesem
Zimmer kam, zu diesem Luxuszimmer in einem Luxushotel, erfickt, was
sonst. Selbstverständlich hat Carol schuld, Carol, immer nur Carol,
Punk, Kippe ab in den Ascher, nur keinen Hotelbrand provozieren. Bin
ich besoffen? Nein. "Wie reich bist du eigentlich, Carol, roll,
-ol?" War es ein Albtraum, ich wälze mich im Bett herum,
Gedanken schwirren wie Bienen in meiner Birne, meinem Kopf: Oh, Herr
aller Parallelkontinua und -Universen, Maria, May, Manuela,
MMM-Frauen, oh my God! Ce, C., Carol. Endlich schlafe ich ein; ich
wache auf, nach einer albtraumhaften Nacht, in meinen Träumen
tickten schwarze Ungeheuer, Frauenbeine, verzerrte Gesichter mir
entfernt bekannter Personen, Masken, wilde Tiere herum, unterbrochen
von Todesangst und Raucherpausen, schweißgebadet wache ich auf: "Wo
ist denn das Feuer?" Endlich finde ich mich wieder in der
Realität zurück, erledige meine Morgentoilette und gehe
frühstücken.
Frühstücken
war wohl nichts, es ist halb eins, dann also Mittagessen; ich kriege
nichts runter, denke ich mir; da ich was anderes sowieso nicht runter
kriegen würde, bestelle ich einen Salatteller plus Kaffee, nein,
doch besser Bier, macht mich frischer, doch erst Kaffee, dann Pils,
haben sie hier aber nicht, merkwürdiger Laden; hier sitze ich nun
rum, trinke eben Kaffee, oder soll ich mir ein Mineralwasser
bestellen; ich bin heute Morgen mal wieder echt zu entschlussfreudig,
alles Scheiße, ich ordere nen Kaffee, wechsele sowieso gleich in die
Bar, dort an die Bar. Ich habe noch nicht einmal den Salat runter
gekriegt, mir war kotzübel zu Mute, nun sitze ich in der Bar und
denke über gestern nach, das gute Geschlechtsverkehren und so,
Carol. Hut ab, vor ihr, und mir. Es fällt mir trotzdem nicht
unbedingt leicht, die Chose einigermaßen objektiv auf die Reihe zu
kriegen, aber hier ist sie erst einmal: Wir waren also in dem
Restaurant, Carol schilderte mir ihre Schärfe auf mich, die Hitze
auffem Wasser, jedenfalls verließen wir das Restaurant nach einem
weiteren Drink; sie bestand darauf, mich neu ein zu kleiden, ich
fügte mich, nach anfänglichem Widerstand (ich gestehe dies ja ein,
wehrlos lasse ich mich nicht aushalten); wir kauften ne Hose, Shirt,
Lederjackett und Mokassins. Danach besorgte Carol mir ein
Hotelzimmer, der Mann an der Rezeption hat vielleicht Augen gemacht,
der alte Wichser, ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, dann
Duschen, Essen gehen, Verdauungsspaziergang (ich wundere mich, dass
ich nicht in die Hose ejakulierte), zwischendurch entschuldigte Carol
sich bei ihrem Freund, ich war geladen wie tausend läufige
Hündinnen, konnte kaum noch sprechen, so geil war ich, aber wir
mussten abends erstmal nen Spaziergang im Park machen, bevor es
richtig mit der Vögelei los ging; in diesem Punkte kann ich Carol
echt nicht verstehen. Ach ja, guter Spaziergang, Carol und ich
wanderten durch die Anlagen, setzten uns auf eine Bank, hielten
Händchen (ich schüttelte mir in der Hose einen ab), der erste tiefe
Zungenkuss, ich wurde noch geiler, schüttelte mich weiter, aber auch
voller Erregung, war ich, aah; auch Carol schien angetörnt, ich ging
ihr durchaus unter den Rock, aber feucht wurde mein Finger dadurch
noch nicht, jedenfalls wanderten Carol und ich separat ins Hotel
zurück, da Carol nicht wollte, dass ihr Freund sie sehen würde; ich
folgte ihr in ihr Zimmer. Nach Austausch einiger Zärtlichkeiten
schliefen wir das erste Mal zusammen, es war ganz nett, aber etwas
kurz und wenig lustvoll für beide. In der Pause zwischen der ersten
und der zweiten Nummer erzählte sie mir von ihrem Ehemann, ihrer
Tochter Nancy und der Villa in Houston, wo sie wohne. Das zweite Mal
war ne Stange besser, jeder kam auf seine Kosten (zumindest aber ich,
und das reicht bekanntlich), dann leckte Carol meinen Schwanz wieder
richtig hart, dann stieß ich sie von vorne, hinten und der Seite,
Carol zuckte zwei- oder dreimal im Orgasmus, ganz schön ekstatisch,
wie die Frau abgeht, macht mich das an, auch jetzt wieder (ich bin
mit meiner Rechten schon wieder am kitzeln, in der Bar, na klar!);
ich rieb, bis ich abspritzte, in der Nacht habe ich noch wie ein
Rammelweltmeister gestoßen. Den Rest von gestern kennst du ja
bereits, werter Leser, feuchte Leserin. Also, neuer Tag, neues,
vielleicht auch altes Glück, bestimmt. Ein Kellner kommt an meinen
Tisch, mit einer Botschaft von Carol, er schaut so unter den Tisch,
ist der schwul, mal fragen: "Hey, Boy, bist du schwul, willst du
mit mir wichsen?" "No, Sir." Ich gebe ihm ein
Trinkgeld, überfliege die Notiz von Carol: "Bin mit John
unterwegs. Wir sehen uns heute Abend. Deine Carol!" Und dann
noch ein Herzchen, die Frau ist doch über vierzig, merkwürdig; und
wie schlage ich den Tag tot? John wird wohl Carols Freund sein, soll
ich mir einen plästern (nicht gut für die Potenz), mir fällt
nichts ein, ich gehe aufs Zimmer, lese Twain auf Spanisch,
kompliziert, lege das Buch weg, Schlafen kann ich auch nicht, also
spiele ich mir noch etwas am Schwanze rum, gehe mich waschen, dann
wieder nach unten, wieder in die Bar. An der Theke sitzt eine
aufreizende Brünette, mal gucken, sie vielleicht anmecken, besser
erfolglos ne Frau anmachen, als sich sinnlos zu besaufen, aber wegen
C. muss ich ja auch einige Rücksichten nehmen, zumindest noch 3 Tage
lang, danach kann ich weitersehen; und ich habe wegen der Brünetten
schon wieder einen stehen, könnte mir auch ganz gut vorstellen, mir
ne Tüte Koks zu sniffen, dann soll man ja noch geiler werden können,
aber erstmal nen Cinzano Bianco, of course a white one; ich rutsche
zu der Frau hin, brünett und nett und bestimmt immer feucht, wie die
aussieht, wenn sie nicht ne Professionelle ist, ne Hure, wat solls,
frisch drauflos, erstmal dazu stellen, andererseits ist da auch noch
Carol, aber ich bin eh schon vor Geilheit weggetreten; mir wäre
sogar lieber, wenn die Frau sich raschest kaufen ließe, mal kurz wat
abladen, schön wärs. Ich ordere ein Mineralwasser, ein Thema, um
die Frau anzumachen, fällt mir nicht ein; sie zu fragen, wie viel
sie koste ("How much do you cost?"), traue ich mich nicht;
scheiß Spiel. Mir fällt also zum Ansprechen nichts ein, noch nicht
einmal eine Versicherung ihrer Schönheit oder so, ein Thema muss ja
echt nicht sein, störte doch nur; plötzlich fragt die Frau mich, ob
ich Feuer hätte, ihre Zigarette brennt, ihre Blicke mustern mich
eindringlich, ich werde etwas unsicher (erröte leicht), weil ich so
scharf bin, und gleichzeitig noch abspritzfixierter, geladener;
gottverdammt, was sage ich jetzt? Und was mache ich jetzt; wenn nicht
bald was passiert, dann gehe ich auf mein Zimmer hoch und bestelle
den Liftboy zu mir, der ist bestimmt erst sweet seventeen, und
bestimmt hat er schon ein riesiges Rohr. Carol erlöst mich aus
meinem Dilemma, und zwar mit einem Kuss auf den Nacken, meiner
Schwanzspitze würde ein Kuss jetzt bestimmt besser bekommen, ich
explodiere gleich. "Hallo, Josie", sagt C. Ich erröte
wieder (was ich heute nur damit habe, mit der Farbe, d.h. meiner
Psyche; das Erröten sieht man eigentlich kaum, so braun wie ich
bin), gebe Carol aber einen Kuss auf den Mund: "Guten Abend,
Schatz. Haben wir den Rest des Abends für uns? Lass uns in die Kiste
gehen, ich bin so gallig!" Carol haucht ein Ja, sinnlich. "Bist
schon eine großartige Frau, Carol Schneider", denke ich mir.
"Er ist abgereist, gerade eben", dringt in mein
Bewusstsein. "Ah ja, klasse." Hand in Hand verlassen wir
die Bar, gehen etwas essen, dann betätigen wir uns sportlich,
diesmal in meinem Bett. Wir haben uns mittlerweile vorzüglich
aufeinander eingestellt, Carol und ich, im Bett, aber auch so. Wir
ziehen uns dann um, ich ziehe meinen mittlerweile wieder gereinigten
Anzug an. Carol kommt auf die Idee, gemeinsam ein Doppelzimmer zu
beziehen, ich stimme zu (obwohl das für zwei Nächte fragwürdig
ist); sie veranlasst das Nötige, wir gehen einen Cocktail trinken,
ich habe noch kurz meine Sachen zusammengepackt; Carol hält dies
nicht für nötig, sie vertraut dem Hotelpersonal (und ihrer
Versicherung). Als der Umzug erledigt ist, benachrichtigt uns ein
Kellner; zwischendurch haben wir beschlossen, ins Kasino zu gehen,
ich will die Bank sprengen, wie es so meine bescheidene Art ist; ich
ziehe mich in unserem Zimmer noch einmal um, Carol ebenso; sie hat
sich ein aufregendes Abendkleid angetan, echt scharf, vor allem, was
im Kleid drin ist. Carols Körper ist wirklich wunderbar geformt,
sagenhaft: "Wieso trägst du eigentlich keinen Schmuck, Carol,
hast du keinen?" "Echt, ne doofe Frage, Jocelyn, Schmuck
steht mir nicht."
Im
Casino ist nichts los, noch nicht; C. und ich gehen an die Bar; um
elf füllt das Casino sich, aber erst langsam; Carol beginnt zu
spielen, Roulette. Ich habe keine Lust, trotzdem schaue ich zu, setze
gelegentlich auch mal. Carol hat cirka 400 Dollar gewonnen, ich 70
verloren, scheiß Spiel, nie wieder. Dennoch, der hat, dem wird auch
noch gegeben; aber Carol gibt mir die Hälfte ihres Gewinnes ab, was
soll ich machen, ich nehme die Knete. Nette Frau.
Halb
zwei: Hotel. Toilette, Geschlechtsverkehren, Palavern, Schlafen.
Carol weckt mich um Viertel vor neun, Wahnsinn, so früh, trotzdem
Kuss, ich stehe auf und so ein Stuss, Toilette, Frühstück, ich
kriege nur ein Brötchen runter, Carol zwei, ich will beischlafen,
Carol Tennis spielen, Tennisspiel (ich ziehe Carol ab, so bin ich
nunmal), Picknick, mit nem Taxi ins Landesinnere gefahren, Nummer in
freier Natur, kein Vögeln am Strand, dennoch im Sand, Rückkehr,
erster Streit, irgendwas mit Gigolo (nicht ich war gemeint, dachte
ich aber zuerst), Versöhnung (morgen ist sowieso Schluss, Carol
fliegt in die Staaten zurück, Urlaub is finit, beendet), Arm in Arm
schlafen wir ein. Ich wache zuerst auf, mein Arm schmerzt mir,
vorsichtig ziehe ich ihn unter Carols Körper weg, soll ich abhauen,
wäre vielleicht das Beste (aber so bin ich eigentlich nicht drauf),
andererseits, dennoch, nochmals bumsen ist auch nicht zu verachten,
man weiß ja nie, wann es sonst das nächste Mal gibt. Ich dusche,
ziehe mich an, Carol wacht auf, fragt mich, ob ich nicht Lust habe,
ich ziehe mich wieder aus.
Wir
verbringen drei Stunden im Bett, very nice; Carol fragt mich
plötzlich, ob ich nicht Lust hätte, nach Houston mitzukommen. Ich
sage bloß: "Irgendwie törnen die USA mich nicht voll an,
außerdem habe ich keine Kohle." "Ich denke, du warst noch
nicht in den Staaten, und über die Flugkosten lässt sich reden."
"Reizen täts mich doch, okay, ich fliege mit." Auf was
lass ich mich da ein? Packen, South-American-Card im Reisebüro
abstempeln lassen (so verliert sie nicht ihre Gültigkeit für die
restlichen 40 Tage), Abschied vom Hotel, Fahrt zum Flughafen, Flug
nach Houston beginnt. Während des Fluges erzählt Carol mir, wie sie
sich die Sache mit ihrem Ehemann vorstellt. Sie will mich als einen
Schulfreund ihrer Tochter ausgeben, dem sie zufällig begegnet ist,
den sie zufällig traf, halt wie der Zufall so spielte; ich kenne sie
von einem Schulfest her. Weiterhin füttert C. mich mit Daten über
ihre Tochter, Schule, Lehrer, Fächer, etc., und so. Das alles raffe
ich sowieso nicht ab, also plästere ich mir leicht einen, haue mir
ein Pils nach dem anderen rein, teurer Spaß im Flugzeug, aber
besoffen werde ich die Sache, so schätze ich zumindest, irgendwie
managen. Carol ermahnt mich, ich höre nicht hin, mir ist sowieso
flau im Magen.
Landung.
Sieht
schon merkwürdig aus, ich mit meinem Bundeswehrsack und Carol am
Arm, leicht schwankend; mein Seesack ist allemal besser als ein
Koffer fürs Touren, denke ich mir, stimmt so auch. Jedenfalls jumpe
ich die Gangway entlang, lässig gekleidet, leicht schwankend, mir
ist etwas übel, und Carol bei mir untergehakt, in feinstem Aufzug,
ganz elegante Dame, aber so ist sie nunmal. Ganz wohl ist mir nicht,
hoffentlich wird sie wenigstens nicht von Ernest, ihrem Ehemann,
abgeholt. Und ich hoffe, dass der Boy lustig und nicht ernst ist,
keinen Spaß verstehen kann; denn sonst könnte mir die States-Idee
doch noch bitter aufschlagen, todernst werden. Ernest lässt sich
entschuldigen, dringende Geschäfte, nicht er, sondern sein Chauffeur
holt uns ab.
Die
Fahrt zur Villa werde ca. 45 Minuten dauern, sagte mir Carol; sie hat
Recht behalten, 45 Minuten später kommen wir an, die Villa ist
riesig, klar, hat einen Swimmingpool und nen großen Garten. Eine
Dienerin erwartet uns schon am Eingang, nimmt Carol den Mantel ab,
Palaver, fast ne Begrüßungszeremonie. Ich bekomme ein Gästezimmer
zugewiesen, einen 40 qm-Raum, voll gestopft mit teurem Inventar,
primär aber Mobiliar; ich wage gar nicht, mich richtig zu bewegen,
haue mir ne Dose Bier rein.
Am
Besten erstmal den Rausch ausschlafen, nein, ich werde zum Abendessen
gerufen, setze mich an die Tafel, an den mir zugewiesenen Platz
(hoffentlich muss ich nicht auch noch Hummer oder Schnecken fressen,
ich weiß nicht, wie das abgeht, nicht, dass mir diese Viecher nicht
schmecken würden; oder soll ich einen auf Vegetarier machen, gute
Idee, ich muss mich loben, ausnahmsweise mal!). Da kommt auch schon
Nancy, brünett, nett: "Hallo, Nancy, wie gehts dir so, du bist
ja noch schöner geworden!?" Echt wahr. Carol wird bleich.
Nancy: "Was ist das denn für ein kaputter Hund, wo hast du den
Boy bloß aufgerissen, Mutter?" Carol: "Aber Nancy, mäßige
dich, so spricht man doch nicht zu einem Gast." Ich: "Richtig,
vor allem, wenn man früher mal befreundet war, in der Schule, die
erste Liebe, weißt du noch?" Ich muss auflachen, bin aber echt
gut drauf. Mr. Schneider kommt, Nancys Dad, Carols Mann, der Boy
Ernest also; Carol wirft Nancy einen befehlenden Blick zu: "Halts
Maul!" "Guten Abend, Mr. Schneider", gebe ich von mir,
stelle mich vor; Ernest begrüßt Carol mit "Schatz", gut
so, wie der Urlaub so gewesen wäre. Der Rest des Abends verläuft in
mehr oder weniger großem Schweigen, ich ziehe mir nur nen Aperitif
durch, rein, sicher ist sicher, und dann nehme ich noch nen Digestif
zu mir, nen Cognac, und dann auch noch nen kleinen doppelstöckigen
Whisky, nen Bourbon dazu, dann ziehe ich mich schelmisch lächelnd
auf mein Zimmer zurück, nachdem ich der verblüfften Nancy einen zu
langen Gute Nacht-Kuss gegeben habe, scharfes Girl. "Sympathische
Pers...", bekomme ich gerade noch mit, dann ist die Tür
geschlossen. Ich schlafe sofort ein.
Als
ich erwache, muss ich mich erst einmal neu orientieren, mir einen
keulen; nach einer Gedankenpause gelingt es, leichte Panik steigt bei
mir auf, wenn ich an die neuerliche Begegnung mit Ernest und Nancy
denke, in nüchternem Zustande, also wedele ich mir noch rasch einen
von der Palme; vielleicht ist Ernest ja auch rattig, ne schwule
Tunte, vielleicht? Ausschließen würde ich das sicherlich nicht, so
ernst wie der blickte, außerdem fand er mich ja sympathisch, wenn
man da nicht auf Homosexualität kommen kann, na, mal gucken. Ich
mache mich erst einmal frisch (wird schon irgendwie klappen), gehe
runter, sind denn alle ausgeflogen, ne, Carol kommt, Carol geht,
Nancy ist da, Hurra. Hat die überhaupt nichts zu tun? "Kann ich
bitte einen Kaffee haben?" Er wird mir gebracht (ganz frisch bin
ich doch noch nicht, ist ja auch erst elf): "Ca-, Nancy, hast du
Lust, mit mir wat zu machen, oder hast du keine Zeit?" "Klar,
Schulfreund!" Wir gurken mit ihrem Sportwagen durch die Gegend,
ich finde sie immer sympathischer, trotzdem zweifele ich immer mehr
am Sinn der ganzen Angelegenheit; irgendwo außerhalb essen wir zu
Mittag, Konversation immer noch gleich Null, außer dass Nancy mich
des Öfteren von wegen Schulfreund aufzieht. Traurig, aber wahr, mir
fällt nichts dazu ein, wirklich traurig; ich sollte mich in den
Arsch treten, ich Trottel, hätte nicht so viel wichsen sollen, dann
wäre ich vielleicht besser drauf, verbal flexibler. Irgendwie geht
der Nachmittag doch vorbei, Nancy und ich gelangen zu Hause an,
Abendessen, Ernest erzählt mir einiges übers Geschäft, dass er
mich reizvoll finden würde, -dabei glitt seine Hand über meine
rechte Arachbacke (also lag ich mit meiner Vermutung doch nicht ganz
falsch, dass er ein Homo sei): "Sehr interessant", sage
ich, "aber nehmen Sie doch bitte ihre Hand von meinem Po,
Monsieur Schneider!" "Pardon me." Endlich ist der Tag
vorbei, ich schleudere mir noch einen (geschlechtsverkehren will ich,
bin mir aber nicht mehr sicher, wen ich bevorzugen würde, Nancy oder
Carol, oder doch Ernest, ne). Das war mal wieder ein toter Tag (wäre
ich doch in Mexiko geblieben; aber alleine, auch Scheiße!)...
5.
Tag in Houston: Ich denke ans Abhauen. Was soll ich hier auch schon?
Die letzten drei Tage waren tot, Nancy war meistens unterwegs, Carol
konnte ich gerade einmal einen Kuss geben, sonst nichts, Ernest
beachtet mich überhaupt nicht, vielleicht gab es eine Offerte des
Hausmädchens (ich war mir dessen nicht ganz sicher, ließ das
Anmachen stecken)?
Ich
verstreunte die Tage mit Lesen, Schreiben, 12 Stunden Glotze per Tag,
Saufen. Sonnabend ists, ich stehe zum gemeinsamen Frühstück auf,
wenn heute nichts läuft, ziehe ich garantiert ab; ich weiß zwar
nicht wieso, aber ich bin zu paar Jokes aufgelegt, eigentlich sogar
derben Scherzen. Ernest liest Zeitung; auf der letzten Seite steht
etwas vom American Football-Spiel Houston gegen Dallas, das
entziffere ich, denke mir, dass ich da heute hin müsse. Nancy sagt
gerade: "Ma, ich fahre heute mit Freunden zum Spiel." Ich
mische mich ein: "Ich komme mit." "Wenn du willst,
gerne." Gut. Nancy und ich fahren los, treffen am Stadion mit
ihren Freunden zusammen, kuhle Typen, Studenten, alles junge Spunde,
und paar Girls, ebenfalls jung, bestimmt keine davon 20, aber alle
abgefuckt (und bestimmt schon feucht), außer einer, die auf mich wie
eine aufgedunsene Sau wirkt. Was solls, ich bin wegen des Spieles
hergekommen... Ich habe mir eine Feldflasche voll Wein mitgenommen
(erinnert mich sehr stark an meine Wiener American
Football-Aktionen), sicher ist sicher, vor allem, dass ich die
Dallaser Fans frisch machen werde. Das Spiel ist mittelmäßig, zu
profihaft, da lobe ich mir das Chaotentum der österreichischen
Spieler aus, primär das der Wiener Giantsspieler, denn Giganten sind
die nur dem Namen nach, aber vielleicht werden diese Leute ja doch
noch mal gut, ich hoffe es echt. Wie gesagt, das Spiel im Stadion war
nicht gut, aber langsam kriege ich leicht einen in die Krone, das
Spiel wird relativ besser, deshalb feuere ich Houston stark an,
echter Football-Fan bleibt echter Fan (und wenn nur angetrunken, denn
ich kann mich mit den Texanern nicht anfreunden); Nancy ist die
einzige, auch ohne Alkohol, die auch voll einsteigt, der größte
Teil des Publikums ist irgendwie stupide, als ob es eine
Pflichterfüllung wäre, in der Freizeit zum Football zu gehen
(ähnlich wie es bei den Österreichern mit dem Fußball ist).
Gleiche Wellenlänge bei dieser einen Sache von Nancy und mir, und so
kommen wir uns psychisch näher, so nahe, dass sich unsere Hände
nach einer Klatschorgie zufällig treffen und auch geraume Zeit
einander halten (wir sitzen nebeneinander). Etwas überrascht wird
Nancy der Situation gewahr und zieht ihre Hand aus der meinigen.
Touch-Down. Touchdown (für Houston), 6 Punkte im American Football,
Nancy und ich liegen uns in den Armen, geil, wir küssen uns vor
Freude. "Jetzt lasse ich dich nicht los, Mädchen", denke
ich, die Zuschauer schreien, wir sollten uns setzen, ich versuche
einen Zungenkuss, Nancy hält ihren Mund geschlossen, ich Arm um ihre
Schulter setzen wir uns wieder; sie unternimmt schwache Versuche,
meinen Arm abzustreifen, zu schwache Versuche, dann lässt sie sie
bleiben. Wow. Meine Konzentration für das Spiel ist vorerst erstmal
flöten gegangen, erstens bin ich scharf geworden, zweitens wurde
mein Interesse für Nancy plötzlich potenziert, und drittens, das
Spiel ist nicht gerade berauschend; ich überlege fieberhaft, wie ich
Nancy für mich voll einnehmen könnte, leider fällt mir nichts
ruckenzucken ein, so aus dem Stegreif und so, hier im Stadion,
natürlich, also erstmal abwarten, Wein saufen? Nein, ich bleib
nüchtern; hoffentlich nicht zu lange abwarten, und die
Aufmerksamkeit wieder dem Spiel widmen. Die Im-Armhalte-Session hält
nicht allzu lange an, da ich mal wieder klatschen muss, nach einem
First Down (10 Yards Raumgewinn, für Football-Fans), hoffentlich ist
bald Halbzeit, jawohl, das 2. Quart ist vorbei, weiterhin stehts 6 :
0, da die Houston Penners den Extrapoint nicht verwandelt haben;
vielleicht wäre ich dann bei Nancy auch schon weiter, sie am
kitzeln. Pause also, und mir ist immer noch nichts eingefallen, wie
ich Nancy hot mache, ich sollte mich erschlagen, jetzt versuchen mich
ihre Freunde auch noch zu verarschen, why? Ich gebe sowas wie "Macht
den Kopf zu!" von mir: "Ihr seid doch alle unfähig, oder
hat einer von euch Bären Nancy schon aufgerissen?" Ich könnte
mir die Zunge abbeißen, Nancy fängt an zu schluchzen, ich nehme sie
in meine schwachen Arme, yeh. Guter Trick, ich muss mich loben, ganz
schön menschenverachtend; dennoch, meine Arme und ich werden stark
und stärker, tja, wer so viel geistig arbeitet, der hat es nötig,
jedenfalls tröste ich Nancy, indem ich ihr sanft übers Haar
streiche, gleichzeitig sanft ihr Gesicht streichele und ihr einen
zärtlich-verliebten Kuss aufsetze: "Dann bin eben ich dein
Märchenprinz!?" Nancy beginnt zu lächeln, zwar noch etwas
verkrampft, dennoch 2 : 0 für mich.
Das
Spiel ist beendet, Hand in Hand verlassen N. und ich das Stadion (ich
weiß gar nicht so recht, wie das Spiel endete), machen noch einen
kleinen Ausflug in die Wüste, küssen, streicheln uns, gestehen uns
unsere Gefühle; ich kann mir dabei kaum ein Lächeln verkneifen (mir
ist dennoch etwas mulmig, wenn ich an Carol denke; aber schließlich
hat sie mich bisher noch nicht einmal zum Fick eingeladen); wir
bewundern noch etwas die Landschaft und fahren dann nach Hause,
kommen zum verspäteten Abendessen an: "Hat das Spiel solange
gedauert?" fragt Ernest. "Ne, ich habe Jocelyn noch etwas
die Landschaft gezeigt..." "Was gibts denn hier zu
bewundern, außerdem denke ich, er hat hier die Schule besucht!?"
"Ehrlich gesagt, Herr Schneider, Nancy und ich haben unsere alte
Bekanntschaft ein bisschen aufgefrischt, und ich glaube, dass das
sehr gut gelungen ist, nicht wahr, Schätzchen?" Nancy errötet,
Carol giftet mich an, Ernest ist vorerst sprachlos: "Wa-, was,
Sie verlassen sofort das Haus, Sie, Sie Mädchenschänder, und
Schmarotzer, und was Sie sonst noch sind." "Ernest,
beruhige dich!" "Okay, Mann, ich gehe, aber das möchte ich
Ihnen noch sagen, ich finde Nancy sehr nett, ja, habe mich sogar
etwas in sie verliebt, aber ich habe sie nicht angefasst, und wenn
dem so wäre, sie ist siebzehn, Mann, siebzehn, alt genug, um sich
einen Mann rein zu ziehen, sich zumindest einen Freund erlauben zu
können. Oder wollen Sie, dass sie als alte Jungfer enden wird, mit
genauso konservativen Vorstellungen wie Sie sie haben? Tschüs denn,
ich hole eben meine Sachen." Meine Sachen packen dauert gerade
zehn Minuten. Wieder unten, frage ich noch, ob ich ein Taxi ringen
darf, telefoniere nach nem Taxi; unter dem missbilligenden Blicks
Ernests gebe ich Nancy noch einen Abschiedskuss; sie zieht auf ihr
Zimmer ab, Handshaking mit Carol, Taxi ist da, bye, Ernest kann mich
mal.
Ich
lasse mich in eine billige Absteige fahren, immerhin 30 Dollars, per
Übernachtung, aber immerhin mit Frühstück; alt werde ich hier
bestimmt nicht.
Sonntag
morgens, jemand klopft an meine Tür; das Klopfen weckt mich, halb
sieben, sind die fertig? "Da will Sie jemand sprechen!" Um
diese Uhrzeit? Ich mache auf, es ist Nancy, fertige Frau. Ich bitte
sie hereinzukommen, ziehe mich an, dann gehen wir frühstücken
(Nancy hat mich eingeladen). Wir verbringen einen eigentlich ganz
netten Tag: spazieren gehen, Zoobesuch, Kneipe, Kino, und dann auch
noch Disco, eben verliebtes Paar. Zwischendurch hat Nancy mir eine
Übernachtungsmöglichkeit bei Bekannten besorgt, für ein paar Tage,
nice.
Nachdem
Nancy abgezogen ist, ziehen ich und Nancys Bekannte uns noch ein paar
Pfeifen durch, Haschischpfeifchen; total stoned jumpe ich in den
Schlafsack. Nachmittags kommt Nancy mich besuchen, Verkehr ist immer
noch nicht (das hat mich schon gestern gestört); ich habe mir in der
Zwischenzeit überlegt, doch noch eine Weile in Houston zu bleiben
und auch schon die Typen, bei denen ich übernachtet habe, wegen
eines Jobs angehauen, leider konnten sie mir nicht helfen, und
deshalb frage ich jetzt Nancy. Sie meint, dass sich da vielleicht
etwas machen ließe, in einer Disco. Wir fahren also während der
Öffnungszeit hin: "Berufserfahrung? Habe ich, na klar!"
Ich werde genommen, morgen darf ich anfangen, ich kann, ich soll.
Ich
persönlich glaube, dass Nancys Name eine größere Rolle bei der
Einstellung gespielt hat, als meine Versicherung, dass ich befähigt
sei, ne Disco zu schmeißen, aber was solls? Eben! Nichts.
Den
Abend haben Nancy und ich bei den Typen verbracht, es lief ein guter
Film in der Kiste. Ich konnte Nancy sogar überreden, zu Hause
anzurufen, dass sie bei einer Freundin übernachte; die Typen
überließen uns beide unseren Emotionen und Gefühlen, und so liegen
wir nun also auf ner Matratze in der Küche (die Freak-Bude hat nur
anderthalb Zimmer, und nen Wichsraum, eh, Pardon, Wischraum),
scherzen, küssen, streicheln uns, primär ich bin aktiv, aber auch
attraktiv, und Nancy ist das sowieso, na klar; sie ist ne Frau,
leider Jungfrau, alte Sau, Pardon! Ich streichele Nancy, meine Finger
gleiten ihren schönen Körper entlang (ich bin scharf wie Nachbars
Chappi, zumindest), sie lässt das über sich ergehen, ist aber alles
andere als aktiv; ich streichele sie deshalb auch vorsichtig,
abtastend; mittlerweile bin ich scharf wie die gesamte Hundeschaft
Houstons zusammen, also heißt es jetzt für mich, die Initiative zu
übernehmen, denn willig ist Nancy nun unverkennbar, unverkennbar
feucht ihr Höschen. Langsam gleitet meine Hand in tiefere Regionen
vor, gewinnt Zentimeter um Zentimeter, gleitet vor und zurück, ich
krieg nen Brainkick, beinahe, meine Hand macht sich langsam wieder an
Nancys Slip zu schaffen (den sie leider anbehielt, den BH hat sie
ausgezogen!), etwas widerspenstig lässt sie es sich gefallen, starrt
mir dabei beinahe ins Gesicht, berührt auch schon gelegentlich mein
Glied, ich streife ihr den Slip ab, fummele an ihrem buschigen
Schamhaar herum, Nancy ist echt nicht mehr unbeteiligt, unbewegt (ich
kann mir direkt vorstellen, wie es sie juckt), öffne ihr die
Schamlippen, Feuchtigkeit umfängt meine Finger, geiler Geruch steigt
mir in die Nase, au Mann, au Mann, sieht Nancy gut aus,
unbeschreibbar (leider, und das passiert mir, nem Autor, echt
leider!)!... Nancy wehrt ab: "No!" Ein Kuss zur rechten
Zeit: "Aber Schatz..." Ich versuche über sie zu kommen,
Nancy wendet sich um, reckt sich, zieht den Slip wieder über, ich
beuge mich über sie: "O.k., Schatz", Kuss auf die Backe,
"wenn du heute noch nicht mit mir schlafen willst, ist auch gut,
ich kann warten." Nancy, ängstlich: "Bist du mir böse?"
"Ach wo, ich verstehe dich schon, aber jetzt was anderes, bist
du wirklich noch Jungfrau?" "Nu ja, j-ja!" Trotzdem
holt sie mir einen runter (Gott sei Dank, mein Schwanz tat mir schon
weh, von der langen Anschwellung). Gute-Nacht-Kuss (ich bin total
kaputt, dennoch Hut ab, vor mir; denn ich hätte Nancy in dieser
Situation bestimmt rum kriegen können, wenn ich das voll provoziert
bzw. durchgezogen hätte), irgendwie verstehe ich Nancys Verhalten
auch nicht hochprozentig, denn schließlich hat sie sich selbst vor
erlebter Lust bewahrt. Ich schlafe lange, Nancy ist schon weg, nichts
von gemerkt. Mir wird bewusst, dass ich heute Abend arbeiten muss,
Horror, Schock. Wie lange habe ich das eigentlich schon nicht
gemacht, über ein Jahr bestimmt, aber schließlich bin ich Künstler,
und nicht Prole.
Nachmittags,
Nancy kommt, gibt mir paar Dollars (ich nehme sie an, obwohl ich
wirklich nicht weiß, wofür; und natürlich will ich das Geld ja
eigentlich auch nicht, selbstverständlich nicht!), begleitet mich
zur Disco-Maloche (eigentlich handelt es sich ja um ein Hotel, mit
Bar und Diskothek), schaut mir bei der Arbeit ne Weile zu, ha, mein
erstes Trinkgeld, dann verabschiedet sie sich von mir: "Bis
morgen, Eckhard."
Meinen
ersten Arbeitstag kriege ich eigentlich ganz gut rum, obwohl ich doch
ziemlich kaputt bin, jetzt, nach getaner Arbeit; ich ziehe mich in
meine Kammer zurück, die ich mir im Hotel besorgte, zähle mein
Trinkgeld, 57 Dollar, gut, dann haue ich mich hin. Um halb 2 stehe
ich auf, hole meine Klamotten von den Freaks, treffe mich mit Nancy.
Sie eröffnet mir, dass sie morgen nach Florida fliegen muss, aber
nur für eine Woche. Breit machen lässt sie sich dennoch nicht; ich
verstehe diese Frau einfach nicht, happy Kadaver, ich gehe wieder
malochen, noch etwas sauer. Abschiedskuss: "Sei mir bitte nicht
böse." "Ja, ja, ach wo, natürlich nicht", Lügner;
ich gehe wieder zur Arbeit. Als Kellner müsste es mir doch gelingen,
ne Frau abzuschleppen, an der Theke z.B. arbeiten ja zwei geile
Stücke, eine Schwarze und ne Weiße; die Scheiße ist nur, dass sie
nicht im Hotel pennen, sonst ließe sich da garantiert was machen,
mal gucken. Solange Nancy weg ist, kann ich mich ja etwas an anderen
Frauen versuchen.
Die
Maloche ist vergangen, nichts gerissen, dennoch mit mir und der Welt
zufrieden, ja, fürwahr. Nancy holt mich überraschend ab, sagt, dass
der Flugtermin sich um einen Tag verschoben hätte, ich bin total
happy und total verliebt.
Wir
tollen etwas in der Gegend umher, gehen essen, quatschen über dieses
und jenes, verbringen einen netten Nachmittag, meine Gefühle für
sie prägen sich noch weiter aus, trotzdem, wenn sie sich nicht bald
platt machen lässt, ist es mit der Herrlichkeit vorbei. Leider
gelingt es mir auch an diesem Abend nicht, Nancy von den Vorteilen
der Fickerei zu überzeugen, und als Höhepunkt bekräftigt sie noch,
dass sie ja nur für paar Tage nach Florida hin flöge: "Noch
nicht mal ne Woche, sechs Tage!" Und wenn ich ihr solange treu
bleiben würde, dann würde es mit uns und dem Geschlechtsverkehr
klappen, denn sie tendiere ja dazu, dass ich sie entjungfern darf,
nice.
Nancy
bringt mich zum Hotel zurück, eisiges Schweigen, beinahe einen
Moment lang; in Wirklichkeit bin ich romantisch, total romantisch
drauf, verabschiede mich von der Perle, mir ist ganz warm ums Herz:
"Tschüs, bis denn!" Abschiedskuss, am liebsten würde ich
mit ihr fahren, statt zu arbeiten; ich gehe in mein Zimmer, haue mich
aufs Bett, keine Lust auf Maloche, heute, am besten, ich seile mich
ab, ich überlege, soll ich oder soll ich nicht, mich verdünnisieren?
Ich entscheide mich fürs Bleiben, als Kellner müsste es mir doch
wirklich gelingen, ein Girl aufzureißen, z.B. die beiden schon
erwähnten Kellnerinnen von hinter der Theke; da lässt sich
möglicherweise echt wat managen, besonders die Schwarze hat es mir
angetan... Ich stürze mich voller Lust in die Arbeit.
Natürlich
hat die gute Schwarze frei, in einer Pause schleudere ich mir einen
auf der Toilette ab, Scheiße. Irgendwie habe ich keine Lust, ich
könnte heulen. Der Abend will nicht rum gehen, Vegetieren bei der
Arbeit. "Sie werden im Restaurant verlangt, Herr Berger."
"Ich?" Ich kenne hier doch kein Arsch!? Es ist Carol, mit
nem Freund; der Mann sieht gut aus, Silberhaar, und ohne Wampe, ca.
50. Carol sieht natürlich auch sehr gut aus, besteht auf nem
persönlichen Service, nur von mir, im Restaurant, obwohl ich so
fertig eigentlich nicht bin; aber da Carol ein Stammgast ist, wird
ihr der Wunsch erfüllt; sie werde mir auch Fehler verzeihen, sagt
der Restaurantchef.
Ich
kellnerte lustlos vor mich hin, bis der Feierabend kam. Carol dachte
wohl, ich wäre ihr sklavisch ergeben oder so, jedenfalls machten wir
ein Treffen aus, trafen uns, schliefen miteinander, endlich mal
wieder, ich machte erfolglos die schwarze Bedienung an, aber an einer
Asiatin vom Zimmerservice hielt ich mich schadlos. Das
Hotelmanagement hielt nun doch gewisse Stücke auf mich, ich durfte
die Disco leiten, Success in the States, aber deshalb war ich ja
eigentlich nicht hier; Nancy kommt nicht wieder, nun schon sechs
Wochen vorbei, kein Anruf, nichts, unmöglich, die Frau; Carol lässt
auch nichts von sich hören, ich zocke die Discokasse ab, fliege nach
Miami runter, wo Nancy sein soll, engagiere nen Privatdetektiv, der
findet nichts heraus, ich sniffe Koks und lasse es mir gut gehen; der
Detektiv findet Nancy, total fertig und von einer Depression
heimgesucht; sie wurde in Miami am Strand vergewaltigt, wollte mir so
nicht unter die Augen treten, nun wirds doch nichts mit meiner
Entjungferung, aber ich richte sie wieder auf, wir schlafen auch
miteinander, es war nice, ich zart und zärtlich, Brutalismen kann
ich eh nicht ab; wir trampen durch die Staaten, im Zelt.
Kreuz
und quer ging es ab, nun will Nancy aber zurück nach Hause, soll sie
doch; ich gestand ihr ein, dass ich die Disco abzockte, sie will es
gerade biegen, aber sie könne sich mich auf Dauer denn nun doch
nicht antun, genauso wenig wie ich sie mir, also trennen wir uns; ich
reise per Bus nach Kanada, meinen dortigen Onkel besuchen, in
Ontario, dort machen wir einen flotten Dreier, ich kann Onkels zwei
Töchter beschlafen, hintereinander und dann auch nebeneinander, auch
sie besorgen es sich selbst; das sexuell ausschweifende Leben kotzt
mich an, ich buche mir nen Flug nach Caracas, Venezuela, dort mache
ich meine SAA-Traincard wieder startklar, fahre über Guayana,
Surinam, Cayenne nach Brasilien, mit dem Zug, bis nach Rio, gucke mir
den Zuckerhut an, kaufe mir ne heißblütige Brasilianerin, buche von
Rio nen Flug nach Asunçion, fliege nach Paraguay.
Ich
kam ziemlich kaputt, aber braun gebrannt und gut aussehend,
jugendlich frisch, in Asunçion um die Mittagszeit an. Es war heiß,
ca. 35 ° C, aber an die Hitze hatte ich mich halbwegs wieder gewöhnt
(nach dem kalten Kanada, aber meine dortigen Abenteuer waren ja heiß,
und inzestuös). Am Flughafen zog ich mir erstmal noch ein Pils
durch, ein Bier rein, denn ich war nüchtern, aber irgendwie
zerschlagen, schlecht geschlafen gehabt, machte mich auf der Toilette
dann noch etwas frisch, war auf Manuela total gespannt; ich hatte sie
von Brasilien aus angerufen, sie hieß mich willkommen, echt geil,
sowas. Jetzt erstmal herausfinden, wie ich zu Manuelitas Rancho
komme, broken Spanish, aber ich frage mich durch, und es hat
irgendwie sogar geklappt; am besten, ich nehme ein Taxi, sind zwar
gute 60 km, dennoch.
Der
Taxifahrer setzt mich am Tor zum Hauptgebäude ab; ich habe mir
während der Fahrt noch ein paar Beruhigungsbierdosen herein gezogen,
bezahle umgerechnet 60 €, zu viel, glaube ich, aber das Feilschen
habe ich noch nicht gelernt, und mache mich auf den Weg zum Rancho.
Etwas mulmig ist mir schon zu Mute, mal gucken. Das Rancho scheint
groß zu sein, der Taxifahrer faselte auch etwas davon, weiß
getünchte Gebäude, und irgendwie wie im Film. Ich erklimme die
Verandatreppe, klopfe an die Tür, eine ältere Frau macht auf:
"Bitte?" "Also, ich bin der Josie und so..."
"Señor Berger?" "Ja, ja." Woher kennt die mich?
Tja,
es war Manuelas Mutter, die mich da so begrüßte, Manu war gerade
ausgeritten, sie kam wieder, wir sahen uns das Land ihrer Eltern an,
dann habe ich Manu eingeritten, auch mit ihrem Dad kam ich klar,
heiratete Manuela, bekam einen Teil der Wirtschaft vererbt, als Manus
Eltern starben; Manuelita war die Haupterbin, tja, reiche Frau, aber
Paraguay ging mir doch etwas auf den Geist, ich seilte mich ab, nach
Australien, flog nach Sydney, dann setzte ich mich in die Midlands
ab, suchte nach Bodenschätzen, machte einen auf Prospektor, traf New
in Australien, wir vereinten uns mal wieder, fanden auch ne kleine
Goldmine, die wir ausbeuteten, aber über ne Frau kam es zwischen New
und mir zum Streit, ich seilte mich von ihm ab, überließ ihm die
Mine, machte mich im australischen Buschland breit, fand ne
Diamantenmine, wurde reich, endlich, rief Manuela an; sie kam mich in
Australien besuchen, wir setzten ein Kind an, nachdem wir lange und
liebesintensive Nächte im Busch verbracht haben; wir fuhren auf
Hochzeitsreise, nachdem meine Tochter geboren ward, erst nach
Asunçion, dann nach Europa, ich habe die Sache mit der Mine
gemanagt, d.h. einer Firma die Erlaubnis zur Ausbeutung der Mine
gegen ein jährliches Entgelt überlassen, und 2 Millionen Cash auf
die Kralle (so wurde ich also auch noch Millionär).
Manuela
und ich kamen das Jahr ganz gut miteinander klar, wir besuchten
Deutschland, Wien, meine Eltern und andere Bekannte und Anverwandte,
Geschwister; ich besuchte in München ne Party, dort lernte ich
Claudia D. kennen, ein Filmsternchen, in das ich mal verliebt war,
und ich fuhr ab, war auf der Stelle hinweg, verliebt, seilte mich von
Manuela ab, fuhr zur Beruhigung erstmal nach Irland, ließ May per
Detektivbüro suchen, sie wurde gefunden, ich traf mich mit ihr,
gurkte im Guinness-Lightcenter und Lestard James rum, verlebte ne
great Zeit, schrieb aber Claudia Briefe, traktierte Frau D. mit
Briefen, während ich um May rum scharwenzelte, und machte die
dreifache Mutter auch platt, aber es war fad, jedenfalls beschenkte
ich Mays Kinder großzügig; May selbst war mir etwas zu langweilig,
obwohl sie immer noch blond und blauäugig und schlank war,
eigentlich die bestaussehende Frau, die ich je kennen gelernt habe,
aber halt beinahe eine Hausmutter, und zu bürgerlich,
irisch-katholisch dazu noch (und dennoch wurde sie ihrem Mann untreu,
fürs eine Mal, einmal!); ich flog nach Paris, traf mich mit Claudia
in Luxemburg, sie war etwas von mir angetan, und ich von ihr, aber es
lief nichts; sie sagte jedoch, dass meine Art sie anzumachen ihr doch
imponiert hätte; leider gingen wir nur miteinander essen und
spazieren, nicht mehr, ich war am überlegen, ob ich ein kleines
Investment im Filmbusiness tätigen sollte, um Claudia ne Hauptrolle
zu beschaffen, aber sie verwahrte sich vor diesem Vorschlag, also
flog ich erstmal nach Frankreich, für zwei Wochen, dann zu meiner
Frau zurück, die sauer auf mich war, aber mich dann doch wieder mit
offenen Armen aufnahm, sweet Manuelita; und meine Tochter erst, sweet
Maddalena, na ja, wat solls. New rief mich an, er wollte sich wieder
mit mir versöhnen, ich willigte ein, wir trafen uns in London,
soffen uns einen, gingen auf Ölsuche, wieder in Australien, fanden
es (New suchte eh nur einen Finanzier fürs Business, das Lager im
Bergland hatte er schon alleine ausfindig gemacht, aber keine Knete
für die Ausbeutung des Lagers gehabt; ich verkaufte meine
Diamantenmine, stieg ins Ölgeschäft ein, wieder aus, mit einer
zehnprozentigen Rendite aus News Firma, und zusätzlich blieb ich
zweifacher Millionär, denn diese Restknete rührte ich nicht an);
vom ersten Ölgeld kaufte ich meinen Eltern einen Alterssitz in
Süddeutschland, sie bezogen die Hütte, ich flog nach Paraguay,
spielte für 2 Jahre Hausmann und Vater, war glücklich. Aber Action
gabs da keine, die fehlte mir doch etwas, deshalb bat ich Manuela um
ne Pause, flog alleine nach Ägypten, nach Kairo, lernte dort Karin
Stern kennen, ne blonde Journalistin aus Schweden, die ne
Afrikaexpedition vorhatte, nur mit nem Jeep, wenig Proviant, ohne
Geld; ich wollte mitmachen, Karin sagte zu, wir flogen nach
Südafrika, versorgten uns in Johannesburg mit nem Jeep und den
benötigten Ausrüstungsgegenständen, Zelt und so; schon in
Südafrika gab es etwas Streit, einen Disput, Karin ist ja blond,
also wurde die Angelegenheit friedlich beigelegt, aber ne Distanz
entstand erstmal; jedenfalls fuhren wir in Richtung Norden, die Tour
war etwas schwachsinnig, nichts geschah, ich näherte mich in der
Kalahari an Karin an, wurde aber abgewiesen, in Kenia stießen wir
auf Wilderer, die Elefanten wegen des Elfenbeins abmurksten, Karin
filmte die, leider wurde uns unser Jeep geklaut, wir übernachteten
im Zelt, kamen uns näher: Karin heulte sich an meiner Brust aus,
wegen der Tiere, aber auch, weil ihr Vater reich sei, sie ausnutzen
würde, ausgenutzt hätte, und wie ich nunmal so bin, habe ich diese
Situation erstmal ausgenutzt, mit Karin geschlafen, denn sie gestand
mir doch ein, dass sie Lust hätte, zwar nicht auf mich, aber da ja
der Wagen weg sei und ich der einzige Mann weit und breit und so.
Morgens heulte sich die Perle wieder bei mir aus, verfluchte mich,
wir schlugen uns zum nächsten Wildhüterposten durch, sie lieferte
den Film ab, blieb in der Station, ich ließ mich zur nächsten
Bahnstation hinfahren, fuhr mit dem Zug nach Nairobi, flog nach
Europa, besuchte meine Eltern, nahm erneut Kontakt zu Claudia auf,
die mittlerweile das Filmen aufgegeben, zwei Kinder bekommen hatte,
nur für ihren Ehemann lebte, einen Filmproduzenten; Claudia und ich
gingen essen, spazieren, dann fuhren wir mit der Transsibirischen
Eisenbahn bis nach Wladiwostok, und von dort aus nach Peking, von
Peking aus nach Hongkong, per Flugzeug, vorher nur Bahnen,
Eisenbahnen, mit viel Wodka und viel Liebe, körperlicher Liebe mit
Claudia, na klar. Wir wurden in Hongkong abgezockt, Opfer einer
Triadenorganisation, ein Mitüberfallener wurde halb abgeschlachtet,
ihm ein Ohr und der rechte Arm abgehackt, fürchterlich, ich rief
Manuela an, sie transferierte Geld rüber, auch für das arme Opfer
(220 000 Dollars); Claudia flog mit mir mit nach Paraguay, zur Ranch,
sie kam mit Maddalena und Manuela gut klar, und ich sowieso; wir drei
Erwachsenen bildeten ein Paar, sozusagen, vergnügten uns des Öfteren
zu dritt, jedenfalls ließ sich Claudia scheiden, fetzte sich ihre
beiden Kinder rein, sie kamen mit aufs Rancho, schöne Liebe, aber
auf Dauer etwas langweilig, zumindest für mich, ich wollte Neues
erleben, die Erde kannte ich ja mittlerweile, die Gangstertriaden
oder andere Mörder waren mir zu gefährlich, also beging ich
Selbstmord; aber leider war das nicht das Ende aller Leiden, ich
gondelte als Übergeist umher, bekam immerhin mit, dass Claudia und
Manuela ein Paar wurden, das erfüllte mich doch mit Freuden, auch
Maddalena wuchs heran, ich verfolgte ihr Schicksal, bis sie
siebeneinhalb war, und schön, dann wandte ich mich erstmal nem
Paralleluniversum zu, verließ die Erde.
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